Zur Konstituierung der interministeriellen Arbeitsgruppe am 12. März, die Vorschläge zur Verbesserung der Situation von Kindern mit psychisch kranken Eltern, erarbeiten soll, erklärt Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für Jugendpolitik:

„Unsere Anstrengungen haben sich gelohnt. Die Einsetzung der Arbeitsgruppe resultiert aus einem interfraktionellen Antrag, der im vergangenen Juni einstimmig vom Deutschen Bundestag verabschiedet wurde und der aus einer Initiative der Grünen Bundestagsfraktion hervorging.

Familien mit einem psychisch kranken Elternteil haben häufig finanzielle Probleme, oft auch wenig soziale Unterstützung oder kein tragfähiges soziales Netzwerk. Als Folge können die Kinder unter Desorientierung, sozialem Rückzug, Ängsten und Schuldgefühlen leiden. Bei der Behandlung der Eltern werden diese Kinder häufig nicht mitgedacht und entsprechend unterstützt.

Experten gehen von drei bis vier Millionen Kindern in Deutschland aus. Das ist eine große Gruppe, die je nach Art der Erkrankung des Elternteils selbst später ein drei- bis vierfach höheres Risiko für psychische Erkrankungen hat.  Werden sie so früh wie möglich unterstützt, haben diese Kinder wesentlich bessere Chancen, im Erwachsenenalter ein normales Leben zu führen.

Deshalb ist es so wichtig, dass die interdisziplinär besetzte Arbeitsgruppe jetzt endlich substanzielle Vorschläge erarbeitet, um die Situation der betroffenen Kinder und Jugendlichen nachhaltig, effektiv und passgenau zu verbessern. 

Seit dem Bundestagsbeschluss ist schon viel Zeit vergangen und der im Antrag genannte Stichtag zur Vorlage des Berichts am 1. Juli 2018 wird nicht mehr zu halten sein. Wir appellieren deshalb an die zuständigen Ministerien nun möglichst zügig einen Bericht vorzulegen und dem Bundestag zuzuleiten. Wir werden den Prozess auf jeden Fall aufmerksam begleiten.