Zur Meldung, Siemens-Chef Joe Kaeser sei offen für eine gesetzliche Frauenquote, erklärt Beate Walter-Rosenheimer:

Die Stimmungsmache der Wirtschaftsvertreter in CDU und CSU gegen eine gesetzliche Frauenquote läuft offensichtlich selbst an den Vorstellungen der Unternehmen vorbei.
Das erst am 24.10.2013 präsentierte Papier mit „Kernforderungen für die Koalitionsverhandlungen“ kann die Union gleich wieder einstampfen. Darin wird eine Frauenquote noch als „schädlicher Eingriff“ abgelehnt. Vor allem die CSU bekommt jetzt arge Argumentationsprobleme. Immerhin ist mit Siemens nun das größte bayerische Unternehmen offen für die gesetzliche Frauenquote. Die Union muss umgehend die Reißleine ziehen und ihren Widerstand gegen Gleichberechtigung aufgeben.

Wir brauchen starke Frauen in der Wirtschaft. Alle Selbstverpflichtungen haben bisher nichts gebracht. Deutschland ist auf dem Global Gender Gap Report 2013 des World Economic Forum sogar auf Platz 14 abgerutscht – und steht damit hinter den
Philippinen und Nicaragua. Beim Thema Geschlechtergerechtigkeit wird die Wirtschaftsmacht Deutschland von 13 Ländern übertroffen. Das ist peinlich.

Wir fordern daher eine gesetzliche Frauenquote für Aufsichtsräte und Vorstände. Die verknöcherten Ansichten der Union sind längst überholt – es ist Zeit zum Handeln.
Und zwar sofort und verbindlich!