Wie ist es so im Bundestagsbüro ein Praktikum zu machen? Raus aus der Uni und rein in den Berliner Sitzungsbetrieb. Jonas hat seine Erfahrungen in einem Bericht zusammengefasst:

Würde man an einem Montagmorgen in einer Sitzungswoche frisch in das Bundestagsbüro von Beate kommen, wäre man vollkommen überfordert vom anlaufenden Hochbetrieb, der hier herrscht: Es müssen viele Sitzungen inhaltlich vorbereitet werden, die letzten Details des straffen Wochenplans werden besprochen und dann geht es auch schon los mit den ersten Meetings.

Zum Glück lag mein erster Tag nicht in einer Sitzungswoche und so konnte ich erst einmal erfahren, wie die fachliche Vorbereitung von Sitzungswochen verläuft. Hinter jedem Thema, auch wenn es meist nicht einmal in einer Presse-Randnotiz auftaucht, stecken jede Menge Arbeit und Gespräche.

Während meiner Zeit wurde mir vom Team viel Vertrauen entgegen gebracht und mir wurden immer Aufgaben gegeben, deren Ergebnisse dann sichtbar in die Projekte eingeflossen sind. Beispielsweise ist durch die Anhörung von Expert_innen und die folgende Diskussion in der Kinderkommission die Idee entstanden, zwei schriftliche Fragen an die Bundesregierung zu stellen, wofür ich einen ersten Vorschlag machen sollte. Für mich war es spannend diesen Prozess von Beginn an zu verfolgen: Ich durfte mit in die Kinderkommission, bei der Frageformulierung behilflich sein und die Antwort der Bundesregierung gemeinsam mit dem Team auswerten. Hierbei und bei allen anderen Aufgaben, hatte ich immer die Möglichkeit, von den Mitarbeiter_innen Julia, Sebastian und Jens Unterstützung zu bekommen, sodass ich jede Menge nützliche Dinge lernen konnte, die mich super auf mein Berufsleben vorbereiten.

Als Praktikant habe ich erlebt, wie abwechslungsreich die parlamentarische Arbeit ist und wie interessant und wichtig die Arbeitsfelder sind. Von BildungsZeit Plus (die grüne Alternative zum Meister-BAföG, die lebenslanges Lernen für alle fördern soll) bis hin zu unabhängigen Anlaufstellen in der Jugendhilfe gibt es viele Themen, bei denen ich mitarbeiten durfte. Ich habe Stellungnahmen von Expert_innen und Verbänden zusammengefasst, Pro- und Kontraargumente gesammelt usw. Besonders spannend wurde es, wenn diese Themen in Sitzungen besprochen wurden. Ich durfte so ziemlich überall mitgehen, wo ich wollte (nur leider nicht zur Einsicht der TTIP-Verträge): Julia, Jens und Sebastian haben mich zu fraktionsinternen Gesprächen der Mitarbeiter_innen mitgenommen und ich konnte auch Beate zu Ausschusssitzungen, Anhörungen, Fachgesprächen mit Fachleuten und der Fraktionssitzung begleiten. Durch diese Vielseitigkeit habe ich zum einen erfahren, wie spannend die Arbeit im Abgeordnetenbüro ist und zum anderen ein Stück weit erlebt, wie demokratische Entscheidungsfindung funktioniert.

Herzlichen Dank an Beate, Julia, Helga, Jens und Sebastian für die Möglichkeit, Euch etwas über die Schulter zu schauen und von euch zu lernen!