Das Ziel, die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss von acht auf vier Prozent zu halbieren, ist ebenfalls gescheitert: So sind noch immer 5,7 Prozent der SchulabgängerInnen ohne Abschluss. Auch scheinbar positive Zahlen zeigen bei näherer Betrachtung, dass die soziale Schieflage wächst: Die Steigerung der Weiterbildungsquote wie auch die Erhöhung der Studienanfängerquote finden nur bei denen statt, die sowieso schon gute Bildungsvoraussetzungen haben. 

 

Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich eine Ausbildungsgarantie einzuführen und den Übergangsbereich zwischen Schule und Ausbildung gemeinsam mit den Ländern, den Sozialpartnern und der Bundesagentur für Arbeit zu reformieren. Das Bildungs- und Teilhabepaket muss endlich vom Bürokratiemonster zu einer echten sozio-kulturellen Existenzsicherung umgebaut werden, die echte Teilhabechancen ermöglicht und Bildungsgerechtigkeit schafft. Um eine flächendeckende Ganztagsversorgung, eine verstärkte individuelle Förderung und den Rechtsanspruch auf Inklusive Bildung zu gewährleisten, ist es dringend notwendig, dass sich der Bund stärker an den Investitionen für Bildung beteiligt und seine Bildungsausgaben erhöht.

 

Wer eine echte Bildungsrepublik will, muss endlich das Kooperationsverbot in Gänze abschaffen. Bund, Länder und Kommunen müssen eine gemeinsame Bildungsstrategie entwickeln - mit klaren Zielen und Zuständigkeiten. Es reicht nicht aus, auf dem Papier Zielvorgaben zu machen, in der Lebenswelt der Kinder, Jugendlichen und Familien aber weiterhin Hürden aufzubauen. Anstatt medienwirksam eine Bildungsrepublik auszurufen, muss die Bundesregierung endlich Farbe bekennen und in die Bildung investieren.